Oder-Neiße Radweg 2. Teil von Frankf./O. bis Usedom

Viel Oder, oder Nichts?

Odert Neisse Radweg Teil 2 Titelbild

Reisebericht über den Oder-Neiße Radweg
von Frankfurt / Oder (Lebus) bis Usedom
vom 8. bis 19. Juni 2014

1. Tag
Hamburg – Berlin – Lebus – Köstrin

Pfingstsonntag geht es los.
Wir haben die Möglichkeit in Hamburg zu schlafen und nehmen morgens früh in Hamburg-Bergedorf den EC Richtung Berlin.
Ein Schaffner sagt uns noch, wo wir unser Fahrradabteil finden, und die Fahrt geht ohne Problem los Richtung Berlin.
Pünktlich kommen wir in Berlin Hauptbahnhof an, um dann Anschluss an einen Regionalexpress bis Frankfurt /O. zu haben.
Denkste, am Gleis angekommen steht an der Anzeige nur ein Zug, der bis zum Ostbahnhof fährt.
Wir fragen einen Schaffner, der uns die Info gibt, dass es an diesem Wochenende durch Gleisbauarbeiten keine Züge nach Frankfurt / O. gibt und wir mit der S-Bahn bis
Erkner und dann weiter mit dem RE bis zum Ziel fahren sollten.

Bahnhof Erkner: Ein Fahrstuhl ist zwar schön, aber erstens sollte er auch funktionieren und zweitens sollte auch ein Fahrrad mit Gepäck reinpassen. Beides war nicht so. Also auf die klassische Art, Gepäck runter vom Rad und alles die Treppe hochtragen.
Mit dem Regionalzug sollte es dann weitergehen bis nach….. nein, nicht Frankfurt /O., sondern wegen weiterer Gleisbauarbeiten nach Briesen. Dort würde es dann mit einem Busersatzverkehr weitergehen. Nur, Bus und Fahrrad, das ist wie der neue Flughafen in Berlin, da geht meistens gar nichts. Also beschließen wir, von Briesen über Petersdorf und Sieversdorf nach Lebus mit dem Fahrrad zu fahren, um an die Oder zu kommen. Es sind gut befahrene Wege, teils auf der Straße oder auf einem separaten Radweg. In Schönfließ biegen wir dann noch auf einen unbefestigten Weg ab, der bis Lebus geht.

In Lebus angekommen, (nach 30 km) ist es inzwischen 13:30 Uhr, und wir suchen uns ein Lokal direkt an der Oder. Gegen 15 Uhr geht es weiter Richtung Küstrin. Wir fahren auf dem Oderdeich durch den Oderbruch einen sehr schönen Radweg ohne Straßenverkehr entlang. Viel Natur gibt es hier. Wir fahren ca. 25 km, ohne dass wir an einem Dorf vorbeikommen.
Gegen 18 Uhr erreichen wir über eine Brücke das polnische Kostrzyn (Küstrin). Dort übernachten wir im Hotel Bastion.
(Ü/F 220,-Zl; ca. 54,-Euro).
Die auf einer Festung am Zusammenfluss von Warthe und Oder gelegene Küstriner Altstadt wurde 1945 komplett zerstört. Erst in den letzten Jahren hat man Straßenzüge freigelegt, einzelne Tore wieder aufgebaut und die Backsteinmauern entlang der Oder teilweise saniert. Dort wo einst Wohnhäuser, Schloss und Kirche standen, wachsen heute Bäume und Sträucher. Auf unserem abendlichen Spaziergang sehen wir uns noch die Ruinen Reste der Bastion an, streifen durch das Gelände und lernen etwas über die Geschichte von Küstrin.
Anschließend essen wir noch gut und günstig im angeschlossenen Restaurant des Hotels.

Wetter:
Sehr heiß, über 30 Grad, leichter Wind.

Gesamt Tages-km 54,00 bis Lebus 30,5Km
Fahrzeit: 3:47
Durchschnitt.-Geschw.:14,25
Max. Km: 34,77


 

2.Tag
Von Küstrin nach Hohenwutzen

Pfingstmontag
Am Morgen besorgen wir uns noch an einer nahegelegenen Tankstelle kalte Getränke. Es soll heute wieder ein sehr heißer Tag werden mit Temperaturen von über 30 Grad.
Wir fahren wieder auf die deutsche Seite, kommen schnell auf den Oderdeich und fahren durch den Oderbruch. Dort geht es auf einen Asphaltweg weiter.
Auf dem Radweg sind wir fast allein.
Die Sehenswürdigkeiten beschränken sich auf einige Gedenksteine von Deichbrüchen der Oderflut 1946 und vor allem 1997, einem Brückenkopfdenkmal aus dem 2. Weltkrieg und einer Radfahrerkirche in Kienitz.
Nach 25 km Fahrt gibt es in Kienitz die erste Möglichkeit zum Einkehren, die wir auch gleich zum Mittagessen nutzen. Hier können wir auch unsere Wasservorräte wieder auffüllen. Es gibt hier sehr wenig Möglichkeiten zum Einkehren, und auch Schutzhütten fehlen.
Gegen 13 Uhr fahren wir weiter. Immer wieder sehen wir Störche, Reiher, Kormorane und viele andere Wasservögel.
Nach 10 km erwischt es uns dann. Die ganze Zeit macht sich eine dunkle Regenwolke sichtbar, Von weitem sieht man auch, dass es regnet. Und plötzlich geht ein Platzregen über uns hinweg, trotz fast 30 Grad Temperatur. Wir können uns gerade noch unter einem Baum einigermaßen schützen.
Nach einer halben Stunde ist es dann vorbei. Es hat sich etwas abgekühlt und der Wind hat etwas zugenommen.
In dem Minidorf Zollhaus gibt es noch eine Möglichkeit sich mit einem Kaffee und Eis zu stärken. An einer Eisenbahnbrücke sehen wir einen Mann auf einer Draisine sitzen. Wir kommen mit ihm ins Gespräch, und er erzählt uns, dass hier ein Projekt der Naturparkbehörde von deutscher und polnischer Seite läuft. Die Brücke ist für Fußgänger gesperrt und man hofft, durch die Draisinenüberfahrt mehr Touristen auf die polnischer Seite zu locken.
Gegen 16 Uhr kommen wir in Hohenwutzen in unserem heutigen Quartier an. (Karbe`s Gasthof an der Oder, DZ/Ü/F 50,-Euro) Wir bekommen von unserem Gastgeber ein leckeres Abendbrot serviert. Anschließend machen wir noch eine kleine Tour durchs Dorf und überqueren noch einmal eine Brücke nach Polen.
Wetter: sehr heiß, über 30 Grad. Nachmittags leicht auffrischender Wind aus NO. Auch am Abend mit leichten Wolken kaum Abkühlung.


Tageskilometer 54.75
Fahrzeit 3:26
Durchn. Km 15.92
Max. Kmh 26.47


 

3.Tag
Von Hohenwutzen mit Abstecher zum Schiffshebewerk
in Niederfinow weiter nach Criewen.

Morgens wachen wir von einem Gewitter auf. Es regnet in Strömen. Dummerweise hatte ich am Abend vorher Wäsche gewaschen und auf die Leine gehängt und über Nacht zum Trocknen hängen gelassen. Die ist natürlich wieder nass!
Nach einem Frühstück sehen wir uns noch einmal den Wetterbericht an, der uns nur noch wenig Regen verspricht.
Wir fahren zügig los und abgesehen von einem kurzen Schauer, den wir unter einem offenen Schuppen abwarten, wird das Wetter wieder besser. Allerdings haben wir mit Anstiegen und schlechten Straßen zu kämpfen.
Bald sind wir in Niederfinow. Hier gibt es ein Schiffshebewerk am Oder-Havel Kanal zu besichtigen. Es ist schon 80 Jahre alt und wird bald durch ein neues ersetzt, das noch im Bau ist.

Wir nehmen uns Zeit zur Besichtigung und haben Glück, dass gerade ein Fahrgastschiff angehoben wird.
Allerdings ist uns aufgefallen, dass auf der Oder und auch auf dem Kanal sehr wenig Schiffsverkehr herrscht.
Auf der ganzen Tour sind uns weniger als 10 Schiffe begegnet. Für so ein neues Millionenprojekt eigentlich viel zu wenige.
Wir essen in der Nähe vom Hebewerk und fahren dann zügig weiter, da es schon spät geworden ist und wir noch einige Kilometer vor uns haben. Es beginnt mit einer Steigung, die über den Teufelsberg führt und uns Richtung Oderberg führt.
Diese Straße ist sehr steil und ohne Fahrradweg. Man hat also nicht nur mit dem Anstieg zu kämpfen, sondern auch noch mit rücksichtslosen Autofahrern, die keinen Abstand halten oder trotz Gegenverkehrs überholen.
Hinter Oderberg wird es dann wieder flach, und es geht ruhig auf einer wenig befahrenen Straße weiter. Links von uns sehen wir die Wriezener alte Oder, die in Hohensaaten wieder in die Oder mündet.

Das Hinweisschild eines Restaurants in Hohensaaten lädt zum Kaffeetrinken ein. Außerdem geht unser Getränkevorrat zur Neige. Leider hat Hohensaaten außer einer von außen schön renovierten Kirche und eines geschlossenes Restaurant nichts zu bieten. Auf die Frage bei einem Einheimischen nach einem Café o.ä. sagt er uns, das es hier nichts mehr geben würde. Gibt uns aber den Tipp, es bei einem kleinen Laden um die Ecke zu versuchen.
Dort haben wir noch Glück, und wir bekommen ungekühlte Getränke zum Mitnehmen.
Zurück am Oderradweg haben wir jetzt wieder das gewohnte ruhige Bild der Landschaft. Wir befinden uns inzwischen in der Nationalparkregion unteres Odertal.
Hier fängt die Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße, ein Kanal neben der Oder, an.
Wir fahren also entlang des Kanals und parallel zur Oder auf einem wunderschönen breiten Fahrradweg. Unterwegs erhalten wir wieder Hinweise für Einkehrmöglichkeiten.
In Lunow versuchen wir es daher noch einmal mit einem Kaffee. Und auch da hat das angekündigte Café nur von Donnerstag bis Sonntag geöffnet.
Letztendlich finden wir dann aber doch noch eine Kneipe, die wenigstens kühle Getränke und Eis am Stiel anbieten kann.
Weiter auf dem Radweg kommen wir an Stolpe vorbei. Hier sieht man von weitem einen alten historischen Wehrturm. Wir sehen zahlreiche Schilder für Übernachtungsmöglichkeiten aber leider ist unser gebuchtes Quartier noch 10 Kilometer weiter in Criewen.
Gegen 19:00 Uhr kommen wir in Criewen an.

(Pension zur Linde, DZ/Ü/F 61,-Euro)
Nach kurzem Frischmachen nehmen wir noch ein gutes Abendessen im hauseigenen gut besuchten Restaurant ein.

Wetter: Nach dem morgendlichen Gewitter und Schauern wird es zum Nachmittag wieder sehr warm mit mehr schwüle. Nur der Fahrtwind bringt etwas Abkühlung.
Abends noch 25 Grad.

Gesamtkm. 61.27km
Fahrzeit 4.00 Std.
Durchschn km. 15.30
Max. Geschw. 42.09


 

4.Tag
von Crieven nach Gartz

Direkt aus dem Zimmerfenster können wir ein Storchennest sehen, auf dem der Storch morgens seine Jungen füttert. Es ist bei weitem nicht das einzige Nest hier.
Nach einem guten Frühstück brechen wir auf und fahren als Erstes zum Nationalparkhaus, das uns Informationen über die vielfältige Natur dieser Gegend zeigt. Gleich nebenan befindet sich ein schön angelegter Park mit einem renovierten Schloss. Heute haben wir zum Glück nur eine kurze Strecke vor uns, denn der Wetterbericht sagt Unwetter für heute voraus. Es hat wohl schon einige Unwetter mit schweren Schäden in NRW gegeben.
Unser nächstes Ziel istSchwedt.
Dort kaufen wir noch einige Sachen für ein Picknick ein und trinken einen Kaffee. Weiter auf dem Oderradweg soll es heute nur bis Gartz gehen. Inzwischen ziehen auch die ersten Gewitterwolken auf und die ersten Donner sind zu hören. Wir fahren durch ein längeres Waldstück. In Friedrichsthal haben wir die Möglichkeit, auf einem Picknickplatz unser Mittagessen einzunehmen. Allerdings gibt es jetzt den ersten Schauer und wir müssen uns unter einem Carport unterstellen. Der Wetterbericht sagt auch weitere Schauer und eine Gewitterfront voraus, und jetzt kommt wieder der Oder Deich mit wenig Unterstellmöglichkeiten. Wir beschließen, trotzdem weiter zu fahren, denn die Wetterfront mit viel Regen soll erst in ca. einer Stunde kommen. 10 Kilometer haben wir noch bis zum Ziel, das sollte man schaffen. Hinter uns werden die Wolken immer bedrohlicher, die Blitze und der Donner kommen immer näher. Zu allem Überfluss unterqueren wir auch noch eine große Hochspannungsleitung. Wir fahren ziemlich schnell, haben Glück und erreichen unser Quartier, bevor es richtig stark zu regnen anfängt .
Den Nachmittag verbringen wir auf dem Hotelzimmer, da es bis zum Abend noch regnet.
(Pension und Café am Mühlenteich, DZ/Fr. 55,-Euro) Zum Abendessen bleiben wir auch in der Pension, die eine leckere Speisekarte hat.

Gesamtkm. 33.31
Fahrzeit. 2:06
Durchschn.km. 15, 81
Max.geschw.33.09


 

5.Tag
Gartz bis Stettin

Am Morgen fahren wir noch durch Gartz, um unseren täglichen Getränke- und Picknick-Einkauf zu machen. Auch hier finden wir wieder einen kleinen Tante-Emma-Laden, der eigentlich in kleinen Mengen alles zu bieten hat. Das Wetter ist wieder schön geworden. Sonnig mit einigen Wolken und warm. Wir kommen wieder zur Oder. Zuerst fahren wir nahe der Oder am Waldrand, um dann bald durch einen Wald zu fahren. Bis wir nach Mescherin kommen, dauert es nicht lange.
Hier fahren wir ein Stück Bundesstraße, die gleich wieder hügeliger ist. Hinter Staffelde überqueren wir die deutsch-polnische Grenze auf einem neu angelegten Fahrradweg und verlassen den offiziellen Oderradweg. Wir fahren an kleinen Grenzdörfern vorbei. Die wenig befahrenen Straßen sind überraschenderweise in gutem Zustand. In Moczyly geht der Radweg auf einem unbefestigten Weg weiter. Laut Schildern soll es zwar ein offizieller Radweg sein, und auch der soll mit EU Geldern finanziert werden, aber es ist nur ein unbefestigter Sandweg, der mit tiefen Furchen übersät ist. Zu allem Überfluss geht es auch noch bergauf, zuerst an Kornfeldern vorbei, und anschließend durch einen Wald.
Hier gibt es sehr viele Mücken. Bei einer kurzen Pause hatte ich bestimmt 20 Mücken an Armen und Beinen sitzen. Im Wald geht es auf unbefestigtem Weg steil bergab. Teilweise ist es eine Schiebestrecke, bis wir die Autobahn unterqueren.
(Eine Alternative wäre gewesen, ab Moczyly bis Kolbaskowo zu fahren, dann auf die Bundesstraße, um die Autobahn zu überqueren und in Swetowice wieder Richtung Siadlo Gorne zu fahren. Aber ob die Bundesstraße so gut zu befahren ist und wieviel Verkehr dort herrscht, immerhin ein Zubringer zur Autobahn, können wir leider nicht sagen.

In Siadlo Gorne kommen wir an die Oder zurück. Bis auf ein paar Bauarbeiter, die gerade die Straße sanieren, scheint das Dorf ausgestorben. Nur mühselig kommen wir durch die Baustelle durch. Eine Bank direkt an der Oder lädt zum Picknick ein. Nach einer kurzen Pause geht es weiter. Am Ende des Dorfes geht es bergauf, bis wir wieder zur Hauptstraße kommen. Weiter geht es an schönen Neubaugebieten vorbei. In der Entfernung ist auch schon Stettin zu sehen. Bald kommen wir in die Vororte von Stettin und haben die Stadt erreicht.
Inzwischen hat der Verkehr sehr zugenommen. Hauptsächlich LKW s donnern ohne Rücksicht an uns vorbei. Fahrradwege gibt es nicht und der Rand ist mit Schlaglöchern überseht. Wir halten an und beschließen, einen anderen Weg zu nehmen als ursprünglich vorgesehen.
Allerdings geht dieser bergauf. Wir schieben also einen steilen Berg hoch und kommen letztendlich in eine Straße mit Geschäften an. Von hier fahren wir dann langsam Richtung Innenstadt. Teilweise nutzen wir auch die Bürgersteige mit, da auf der Straße zu viel Verkehr ist.
An einem ruhigen Platz finden wir ein Restaurant für die Kaffeepause.
Vorher tauschen wir noch einige Euro in Zloty um.
Wir fahren weiter und sehen uns die ersten Sehenswürdigkeiten an, bevor es zu unserem Hotel geht.
Unser Hotel ist ein 4**** Hotel nahe der Innenstadt. Es war ziemlich schwierig, ein bezahlbares und gutes Hotel in der direkten Innenstadt zu bekommen. Außerdem konnten nicht alle angefragten Hotels zusagen, unsere Fahrräder sicher unterzubringen. (Hotel**** Atrium DZ/ F / 2Übernachtungen ca. 170,-Euro. Wochenendtarif!) Unsere Fahrräder können wir sicher gegen Gebühr (ca. 10,-Euro für 2 Räder für 2 Tage) in der Tiefgarage unterbringen.
. Ein nettes Restaurant im Hotel mit delikaten internationalen Speisen, ein aufmerksamer Kellner und günstige Preise runden den Abend ab. Als Gäste des Hotels bekommen wir im Restaurant einen Preisnachlass von 20%. Bevor wir schlafen gehen, sehen wir uns noch das WM- Eröffnungsspiel Brasilien gegen Kroatien an.

Wetter: leicht bewölkt mit sonnigen Abschnitten,
zum Nachmittag wieder sehr warm und trocken.

Tageskm. Bis Eingang Stettin 34km.
Bis Ende 40,70km
Fahrzeit. 3:28
Durchschn. Geschw. 11.68


 

6.Tag
Stettin

Wir beginnen unseren Tag mit einem leckeren Frühstücksbuffet, das keine Wünsche offen lässt.
Der einsetzende Regen hindert uns leider, heute frühzeitig loszukommen.
Am späten Vormittag wird es wieder trocken, und wir beschließen, unsere Städtetour mit dem Fahrrad zu machen.
Ein Innenstadtplan von der Hotelrezeption erleichtert das Finden der Sehenswürdigkeiten. Zuerst geht es in die Innenstadt. Gut erhaltene alte Häuser wechseln sich mit Plattenbauten aus der sozialistischen Zeit ab. Auf dem Fußweg sehen wir eine rote Linie, die uns zu rund 30 verschiedenen Sehenswürdigkeiten der Stadt führt. An den Gebäuden gibt es kleine Tafeln mit Informationen. Zum Mittag sind wir nahe der Oder und finden ein Viertel mit vielen kleinen Restaurants. Wir besuchen noch das Schloss und fahren zum Hafen. Dort wird gerade ein Fest gefeiert, und es sind einige Buden mit Essen und Trinken aufgebaut. Wir halten uns noch einige Zeit hier auf und beobachten die zahlreichen alten (Segel-)Schiffe, die am Kai liegen, bevor es wieder zu unserem Hotel zurück geht.
Dort nehmen wir noch ein leckeres Menü im Hotelrestaurant zu uns.
Der Himmel ist den ganzen Tag bedeckt. Es ist kühler geworden. Zwischendurch vereinzelt kleine Schauer.

Gesamt-km 10,0 Km


 

7. Tag
Stettin nach Ückermünde

Nach einem reichlichen Frühstück brechen wir früh auf. Wir finden noch einen einen kleinen Supermarkt, wo wir unsere Getränke bekommen. Heute verlassen wir Stettin durch einen schönen Park. Es fängt an zu regnen und wir stellen uns unter die Bäume. Nach einer kurzen Zwangspause ziehen wir unsere Regenklamotten an und es geht weiter. Zuerst durch einen Wald, dann kommen wir auf eine Straße. Schade, der Regen wird heftiger und wir stellen uns erstmal wieder unter. Wir beschließen doch auf direktem Weg wieder über die deutsche Grenze zu fahren, in der Hoffnung, dort mehr Unterstellmöglichkeiten zu haben.
Nach einigen Kilometern kommen wir an einem neuen Grenzübergang wieder nach Deutschland.
Inzwischen ist es auch wieder trocken geworden.
In Pampow machen wir unser Picknick auf einer Bank. Dort spricht uns ein älterer Mann an, er hätte uns viel über das Dorf zu erzählen und hätte auch Kaffee und Kuchen für uns. Neugierig geworden folgen wir ihm. Es stellt sich heraus, dass hier ein Kunstprojekt läuft: Ein Bauwagen, eine Holzbühne und ein Holzstapel sind mit Aussagen von älteren Dorfbewohnern in großen Buchstaben beschriftet und laden zum Nachdenken ein.
Nach kurzer Verweildauer und einer kleinen Spende für Kaffee und Kuchen fahren wir weiter.
Hinter Pampow fahren wir auf einen Waldweg mit sandigem Boden und einigen Schlaglöchern. In Hintersee finden wir noch eine Möglichkeit zum Kaffeetrinken, bevor es auf einem alten Bahndamm parallel der mit altem Kopfsteinpflaster gepflasterten Dorfstraße weitergeht.
Ein Abstecher nach Christiansberg zu einem botanischen Garten ist wohl dann das Highlight des heutigen Tages.
Es ist schon spät geworden, und auf direktem Weg fahren wir dann nach Ueckermünde zu unserem heutigen Quartier.
Diesmal ist es eine Ferienwohnung direkt am Hafen.
(„Ferienwohnung Backbord“ mit angeschlossenen Restaurant. 75,-Euro + 7,-Euro Frühstück. /Pers.)
Im gut besuchten Restaurant erhalten wir noch ein leckeres Abendessen.


Tageskm. 64.82
Fahrzeit 4:31
Durchschnitt km. 14.31
Max. Geschw. 26.91


 

8. Tag
Ueckermünde bis Benz

Unsere letzter Reisetag soll uns nun zum endgültigen Reiseziel bringen, nach Benz auf Usedom.
Eigentlich war geplant, mit dem Schiff am frühen Morgen über das Stettiner Haft nach Kamminke überzusetzen (Überfahrt ca. 2 Stunden, Fahrradmitnahme begrenzt).
Darum hatten wir uns auch diese relativ teure Ferienwohnung genommen, da wir nahe am Hafen sein wollten, um das erste Schiff zu bekommen.
Die zweite Verbindung wäre erst am Nachmittag gewesen.
Da wir aber erst am Vorabend spät angekommen waren und uns auch Ueckermünde noch ansehen wollten, beschließen wir, am Morgen nicht mit dem ursprünglich vorgesehenen Schiff zu fahren, sondern mit dem Fahrrad nach Kamp zu fahren, um dann mit einer Personenfähre nach Karnin auf Usedom überzusetzen.
Nach einer Besichtigungstour durch das sehenswerte Ueckermünde starten wir bei schönem Wetter unsere Weiterfahrt.
Zuerst geht es die Straße entlang auf einem gut zu fahrenden Radweg. In Mönkebude mit seinem hübschen kleinen Hafen sehen wir endlich auch das Oderhaff. Sogar Sandstrand mit Strandkörben gibt es hier.
Ab Bugewitz fahren wir einen Radweg durch ein ehemaliges Moorgebiet, das inzwischen renaturiert wurde. Hier hat man den Wasserspiegel angehoben. Dadurch ist eine völlig andere Landschaft entstanden. Ein Naturschutzgebiet mit großen Wasserflächen und vielen Wasservögeln. Auf einigen inzwischen abgestorbenen Bäumen haben sich Kolonien von Kormoranen angesiedelt. Ein einmaliges Bild, eine tolle Landschaft, dieser Umweg hat sich gelohnt!
Zur Mittagzeit kommen wir in Kamp an. Die kleine Fähre kommt gerade. Allerdings müssen wir uns etwas gedulden, da der Fährmann Mittagspause hat.
An der Fähre gibt es die Möglichkeit einen kleinen Snack an einen Imbiss zu nehmen.
Wir setzen über nach Karnin.
Bei der Überfahrt sehen wir die Reste der alten Hubbrücke, die im 2. Weltkrieg zerstört wurde.
(Überfahrt: 8,50 Euro p./Pers. mit Fahrrad)
In Karnin machen wir unsere Mittagspause im einzigen Restaurant im Dorf.

Über Usedom, Suckow, Dewichow, kommen wir trotz einigen heftigen Steigungen und Gegenwind in unserem Privatquartier in Benz an.
Hier beenden wir nun unseren zweiten Teil unserer
Oder – Neiße Tour von Frankfurt / Oder nach Usedom.
3 Tage bleiben wir noch in Benz, um noch einiges von der Insel zu sehen.

Bis Fähre 28km
Tageskm. 53.73
Zeit 3:51
Durchschn. Km. 13.89
Max. Geschw. 33.91


 

9.Tag
Ruhetag

Benz bis Heringsdorf u. zurück
Wir fahren von Benz mit dem Fahrrad ins 5 Kilometer entfernte Bansin, um von dort nach Heringsdorf zu radeln und haben einen schönen Tag im Strandkorb an der Ostsee.
Abends haben wir die Möglichkeit in Heringsdorf beim Public Viewing am Strand den ersten Sieg der Deutschen Mannschaft in Brasilien gegen Portugal zu sehen
Hier ist die Videowand aufgebaut, die das ZDF bei der letzten EM 2012 in Polen / Ukraine zur Berichterstattung mit Oliver Kahn und Katrin Müller-Hohenstein benutzt hat.

Tageskm. 18.41
Fahrzeit 1 : 23
Durchschn. 13.27
Max. Geschw. 41.73


 

Ausflugstipps auf Usedom

10. Tag

Von Benz nach Peenemünde

Mit dem Fahrrad starten wir von Benz nach Pudagla, um mit der Bäderbahn nach Trassenheide und weiter mit dem Fahrrad nach Peenemünde zu fahren. In Peenemünde haben wir die Möglichkeit, ins historisch-technische Museum zu gehen und die Entwicklung und Geschichte der V1 zu verfolgen. Man braucht viel Zeit, um
die sehenswerten Ausstellungen im
mehrgeschossigen Gebäude und in den Außenanlagen zu betrachten.
Weiter geht es dann mit dem Fahrrad Richtung Wolgast. Nach einem Stadtrundgang fahren wir mit der Bahn wieder zurück nach Pudagla.

Gesamtkm. 41.32 km
Fahrzeit. 2:58
Durchschnitt geschw. 13.89
Max. Geschw. 39.46


 

11. Tag

Von Benz nach Swinemünde

Den heutigen Tag beginnen wir mit einer Besichtigung der hübschen alten Dorfkirche in Benz und schauen auch bei der restaurierten Mühle vorbei.
Nach einem langen Anstieg bis Labömitz, fahren wir über Ulrichhorst und Korswandt an die polnische Grenze. Auf einer Hauptstraße mit Radweg geht es bis ins Zentrum von Swinemünde. Dort haben wir die Möglichkeit, gut und günstig zu essen.
Weiter geht es zum Hafen und zum Fort Aniola.
Am Strand der Ostsee bei der Hafeneinfahrt der Swine sehen wir die Mühlenbake, ein bekanntes Seezeichen der Stadt.
Schließlich fahren wir auf Europas längster Strandpromenade (12 km) wieder Richtung Deutschland. Die Promenade führt von Swinemünde bis nach Bansin. Das letzte Teilstück zwischen Ahlbeck und Swinemünde wurde 2011 fertiggestellt. Diese Strecke wurde als großzügiger Rad- und Fußweg angelegt und ist hervorragend mit dem Rad befahrbar. Vorbei an alten Villen, modernen Hotels und Restaurants und zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten und immer der Ostsee im Blick geht es weiter bis nach Bansin.

Tageskm. 40.42
Fahrzeit 3: 03
Durchschnitt geschw. 13.24
Max. Km. 42.09


 

12. Tag

Rückreise

Auch die schönste Tour geht einmal zu Ende.
So machen wir uns morgens auf den Weg zum Bahnhof, um mit der Bäderbahn nach Stralsund zu fahren und von dort nach kurzem Aufenthalt mit dem Fernzug nach Hamburg zu fahren.
Dachten wir….
Bis Stralsund lief noch alles planmäßig und wir kamen pünktlich an.
Ein Blick auf die Anzeigetafel zeigte uns, das der Zug Richtung Hamburg 20 Minuten Verspätung hatte.
Es blieb also noch genug Zeit für einen kleinen Snack.
Eine Durchsage in der Bahnhofshalle meldete dann für diesen Zug 40 Minuten Verspätung durch einen Notarzteinsatz auf Rügen. Also war Warten angesagt.
Nach 80 Minuten ging es dann zum Schalter, um zu erfahren, dass es auch einen Regionalzug nach Rostock gab, um dann umzusteigen und nach Hamburg weiterzufahren. Allerdings war die Umsteigezeit 10 Minuten. Also fast unmöglich, es zu schaffen, vom Bahnsteig A nach B zu kommen. Der nächste Fernzug Richtung Hamburg sollte dann kurz danach fahren, allerdings ohne Garantie, dass es auch noch Platz für die Fahrräder gibt.
Inzwischen waren es 120 Minuten Verspätung.
Bei Air Berlin würde es jetzt wohl schon kostenlose Getränke geben.
Nach 180 Minuten ging es dann noch einmal zum
Info-Schalter, der inzwischen mit neuem Personal besetzt war.
Hier sagte man uns nun, das die nächste Möglichkeit hier wegzukommen wieder mit einem Regionalexpress nach Rostock wäre. Die Umsteigezeit betrug zwar auch nur 10 Minuten, allerdings war es ohne Gleiswechsel möglich, den RE nach Hamburg zu bekommen.
Ob das vielleicht beim vorherigen Zug auch schon möglich war?
Wir nehmen nun diesen Zug und steigen ohne Problem in Rostock in den Regionalzug nach Hamburg um.
Bevor wir in Stralsund abfahren waren es tatsächlich 300 ! Minuten Verspätung für unseren ursprünglich vorgesehenen Fernzug.
Auf die Bahn ist eben Verlass.