Eine Reise mit Sagen, Lügengeschichten und alten Fachwerkstädten
Fahrradtour von der Fuldaquelle bis nach Hameln
vom 18.06 bis 29.06.2016
1. Tag
Anreise Hamburg – Fulda – Gersfeld (Rhön)
Abfahrt Richtung Fulda.
Am Gleis, wo unser EC einfahren soll, steht noch ein ICE nach Wien, der nicht pünktlich abfährt. Ein „Service -Mitarbeiter“ weist uns darauf hin, dass es besser ist, das Gepäck vorher vom Fahrrad zu nehmen, damit es beim Einsteigen keine Zeitverzögerung gibt.
Auf mein Argument, dass wir erst mal sehen müssten, wo die Türen vom Fahrradabteil sind und es keinen Sinn macht, es 10 Meter von der Tür weg abzuladen, kam die Antwort, dass sich andere Bahnreisen schon beschwert hätten, dass es durch die Radreisenden beim Einsteigen Verzögerungen gebe.
Hallo liebe Bahn!!, warum steht dann hier noch der ICE nach Wien mit 10 Minuten Verspätung und unser Zug hat dadurch auch gleich Verspätung. Liegt das auch an den Fahrradfahrern?
Wann baut die Bahn endlich vernünftige Waggons für die Fahrradmitnahme, in denen man die Fahrräder mit Gepäck auch ohne Zeitverzögerung einladen kann und nicht über eine hohe Ladekante heben und durch enge Türen schieben muss.
Oder wann schult die Bahn ihre Mitarbeiter so, dass solche Belehrungen und Argumente nicht mehr kommen und setzt Servicemitarbeiter ein, die beim Gepäckeinladen helfen.
Setzen, sechs.
Letztendlich half ein anderer Bahnmitarbeiter zumindest beim Einladen des Gepäcks mit. Dass es auf dieser Strecke noch verschiedene kurzfristige Baustellen gab und wir dadurch mit fast 25 Minuten Verspätung in Fulda ankamen, ist nicht der Rede wert.
Positiv ist am Bahnhof in Fulda zu vermelden, dass es dort eine Rampe zu den Bahnsteigen gibt, damit man seine Räder ohne Probleme hochschieben kann.
Dadurch erreichen wir unseren Anschluss Zug Richtung Gersfeld gerade noch rechtzeitig und sind gegen 12:00 Uhr in unserem Quartier.
Nach einem leichtem Mittagessen im Hotel packen wir unsere Sachen für die Fahrt mit dem Bus zur Wasserkuppe.
Am Bahnhof gibt es dafür extra Busse mit Fahrradanhänger (von Mai bis Oktober, nur Sa. und So, Fahrpreis pro Person 2,50€, Fahrräder kostenlos), die zur Wasserkuppe fahren.
Die kurze Fahrt endet auf 950 Höhenmeter. Auf der Wasserkuppe gehen wir ins Radom, eine aus früheren Jahren bestehende Abhörstation, die vom US Militär benutzt wurde und jetzt ein Museum ist. Außerdem gibt es hier noch einen Flugplatz für Segelflieger und Gleitschirme, dazu noch Hotels und Gastronomie. Ein Regenschauer verzögert unsere Abfahrt zur Fuldaquelle. Nach einer kurzen rasanten Abfahrt liegt die Quelle auf 850m Höhe.
Nach einigen Fotos an der Quelle geht es weiter die B 294 mit starken Gefälle herunter. Auf etwa 700 Höhenmeter gibt es dann einen separaten überwiegend mit Schotter bestückten Radweg direkt an der Fulda entlang. (Links abbiegen, anfangs sehr steiler Weg).
Nach einem kurzem Spaziergang durch das Zentrum von Gersfeld und den Schlossgarten essen wir im Hotel. Durch einen Starkregenschauer entfällt unsere abendlicher Verdauungsspaziergang.
Wetter: wolkig mit sonnigen Abschnitten und einzelnen kräftigen Schauern, mäßig warm, 18- 23 Grad, auf der Wasserkuppe frischer und kräftiger Wind
Gesamtkilometer 14,5 km
Fahrzeit 1: 11
Durchschnittsgeschwindigkeit 11,74 km/h
Höchstgeschwindigkeit 46,9 km/h
Hotel „Zur Sonne“
DZ mit Frühstück 68,-€
2. Tag
Gersfeld (Rhön) bis Fulda
Zeitig sitzen wir heute auf dem Sattel, um vor 9:00 Uhr loszukommen. Grund dafür ist, dass unser nächstes Quartier in Fulda zwischen 13:00 und 18:00 Uhr geschlossen hat. Wir wollen noch vorher unser Gepäck abgeben, um dann die Stadt besichtigen zu können.
Am Bahnhof von Gersfeld ist der Fuldaradweg schon ausgeschildert (R1 folgen). Eine schöne Asphaltstraße als Radweg erwartet uns. Die Fulda ist eher noch ein Bach. Es geht stetig leicht bergab und wir kommen gut voran. Der Weg führt uns nahe der Bahnlinie entlang. Zwischendurch unterqueren wir noch die A7 und zwei Bundesstraßen.
Bei einer Pause treffen wir zwei Radreisende, die gestern schon mit in der Bahn nach Gersfeld saßen. Wir tauschen noch gegenseitig Informationen aus und erfahren, dass die beiden heute bis Niederaula fahren wollen. Zwischendurch finden wir noch am Rand eines Naturschutzgebietes nahe Eichenzell eine Biberburg.
Das Wetter ist bedeckt mit einigen Regenwolken, die uns aber nicht weiter stören. Gegen 12:00 Uhr erreichen wir die Innenstadt von Fulda und unser Quartier. Wir haben Glück, die Wirtin begrüßt eine Fahrradgruppe, die gerade angekommen ist, und wir können uns gleich mit anmelden. Die Zimmer sind zwar noch nicht fertig, aber wir können unser Gepäck schon einmal im Zimmer lassen.
So suchen wir uns erst mal ein Restaurant, um eine Mahlzeit einzunehmen. Anschließend gibt es eine ausführliche Besichtigungstour mit Dom, Schloss und Park. Nach einer Ruhephase essen wir noch eine Kleinigkeit in einem gemütlichen Restaurant.
TIP:Pension Hodes, 66,-€ + Frühstück
Mit verschiedenen Themenzimmern, z.B. Afrika, Asien, Kuba usw.
Wetter: stark bewölkt mit einzelnen sehr kurzen Schauern. 15- 18 Grad.
Tages-km 30,78 km
Fahrzeit 1:49
Durchschnittsgeschwindigkeit 16,68 km/h
Höchstgeschwindigkeit 39,08 km/h
3. Tag
Fulda bis Bad Hersfeld
Der heutige Tag scheint trocken und sonnig zu werden. Wir starten den Tag mit einem Frühstück. Die Dame des Hauses, mit der wir ins Gespräch kommen, zeigt uns nicht ohne Stolz noch die anderen Themenzimmer, die ihr Sohn alle gestaltet hat, der auch beruflich in der Branche zu tun hat. Dabei sticht das Kuba-Zimmer besonders heraus.
Wir kommen auch heute wieder recht früh los und kaufen in einem naheliegenden Supermarkt unsere Getränke ein, bevor wir noch einmal mit einem Schlenker zum Schloss und Schlossgarten fahren, um bei Sonne ein paar Fotos zu machen.
Anschließend geht es direkt wieder auf den Fulda-Radweg. Auch auf dieser Strecke ist der Radweg sehr gut beschildert und gut zu befahren. Es gibt hier nur sehr wenige Steigungen, meistens hat man leichtes Gefälle.
Am frühen Mittag erreichen wir Schlitz. Eigentlich sollte dieser Ort unser heutiges Ziel sein. Aber nach 30 Kilometer, sehr schönem Wetter und Rückenwind beschließen wir, noch ein paar Kilometer weiter zufahren.
Erstmal fahren wir aber in die sehr schöne Stadt Schlitz mit ihren schönen historischen Fachwerkhäusern. Sie liegt auf einen Berg, den wir mühsam erklimmen müssen. Wir finden auf dem Marktplatz ein kleines Café, das auch Speisen anbietet. Die Wirtin empfiehlt uns, noch auf dem Burgturm zu gehen. Dort kann man mit dem Fahrstuhl hinauffahren. Ein älterer Herr fährt mit uns nach oben und erklärt uns mit knappen Worten einige historischen Fakten über die Stadt, den Turm und die Geschichte der Umgebung.
Inzwischen ist es warm geworden und wir beschließen, noch bis Bad Hersfeld zu fahren.
Der Weg ist sehr gut beschildert und läuft meistens autofrei weit ab von der Straße.
In Niederaula versuchen wir noch einen Kaffee zu bekommen. Aber das Café auf dem Hinweisschild hat leider geschlossen. Ein Stück weiter finden wir aber noch einen Gasthof, der für uns einen Kaffee zubereitet. Nach einigen Kilometern treffen wir im Zentrum von Bad Hersfeld ein und finden nicht weit davon ein Hotel.
Stadthotel Bad Hersfeld.
DZ 90.-€ m. Frühstück
Tages-km. 59.43
Fahrzeit 4.05.02
Durchschnittsgeschwindigkeit 14,55 km/h
Maximale Geschwindigkeit 46,46 km/h
Wetter. Leicht bewölkt mit vielen sonnigen Abschnitten. Abends Regen. Ca. 25 Grad.
4. Tag
Bad Hersfeld bis Rotenburg
Wir lassen unsere Räder und unser Gepäck im Hotel stehen und erkunden die Stadt mit ihren schönen alten Häusern, dazu die Ruine, wo die Bad Hersfelder Festspiele aufgeführt werden. Wir besuchen das Museum „wortreich“, das sich – in Anlehnung an die berühmten Söhne der Stadt (Konrad Duden und Konrad Zuse) – mit Sprache und Kommunikation beschäftigt.
Es ist allerdings doch eher für Kinder im Grundschulalter ausgelegt. Nicht nur, dass hier ca. 100 laute und kreischende Kinder um uns herum waren, gab es auch sehr wenig Informatives. Ob sich die 9.50 € lohnen, sollte jeder selber entscheiden.
Wir stärken uns also noch mit einem Snack, und dann geht es gegen Mittag Richtung Rotenburg. Eine kurze Strecke führt uns unser Weg entlang der Bundesstraße, bevor es wieder auf einen einsamen Radweg ohne Verkehr geht.
Da auch hier die Lokale nachmittags noch geschlossen haben, gibt es in einem kleinenTante-Emma-Laden einen Kaffee und ein Stück Kuchen.
Nach einigen weiteren Pausen kommen wir dann in Rotenburg an der Fulda an. Auf dem Weg in die Altstadt sehen wir ein Schild mit einem Hinweis auf ein Gästehaus. Wir rufen die Telefonnummer an und haben Glück, dass noch ein Zimmer frei ist. Die nette Wirtin ist auch auf Radfahrer eingestellt, und wir können unsere Räder sicher unterstellen. Der Abend beginnt mit Public Viewing in einer Kneipe. Die deutsche Nationalmannschaft zieht mit einem 1:0 gegen Nordirland ins Achtelfinale der EM in Frankreich ein. Danach ist noch ein kleiner Bummel durch die Altstadt angesagt.
Tages-km 24,54 km
Fahrzeit 1:38
Durchschnittsgeschwindigkeit 15,02 km/h
Maximalgeschwindigkeit 32,18 km/h
Wetter: Meistens sonnig wenig Wolken, bis 25 Grad warm.
Gästezimmer Zur alten Brücke, direkt in Rotenburg nahe der alten Fuldabrücke
Preis mit Frühstück 59,-€
5. Tag
Rotenburg bis Melsungen
Nach einem netten Frühstück fahren wir noch den nächsten Supermarkt an, um unseren Getränkevorrat aufzufüllen und einen Snack für die Mittagszeit einzukaufen. Anschließend müssen wir an einer verkehrsreichen Bundesstraße entlang, bevor es wieder zur Fulda geht, auf unseren schon liebgewonnenen Radweg weit von Straßenlärm und Verkehr entfernt. Auch wenn der Radweg meistens im Fuldatal liegt, gibt es doch einige Steigungen zu bewältigen. Um die Mittagszeit erreichen wir das Kloster Haydau in Morschen. Das Kloster ist ein 4-Sterne Hotel und nur von außen zu besichtigen. In Morschen soll es drei Möglichkeiten zum Mittagessen geben. Zwei davon öffnen aber erst gegen Abend und ein Lokal hat gerade Urlaub.
Ein Einheimmischer gibt uns noch einen Tipp, es in Beiseförth zu versuchen. Dort soll es in einem Schwimmbad eine Möglichkeiten geben, etwas zum Essen zu bekommen. Aber wir haben ja noch unsere Notration aus dem Supermarkt. Damit setzen wir uns erst mal auf eine Bank und stillen den ersten Hunger. Kurz vor Melsungen gibt es eine Fahrradseilbahn mit Selbstbedienung, um die Fulda ohne Brücke überqueren zu können. Nach den letzten Informationen aus dem Internet soll diese zur Zeit außer Betrieb sein. Wir wollen sie trotzdem wenigstens anzusehen. Tatsächlich gibt es einen Hinweis darauf, dass diese nicht in Betrieb ist. Aber als wir ankommen, sieht man keine Hinweise mehr darauf, dass hier etwas nicht funktioniert. Also versuchen wir es.
Als erstes müssen wir den Korb von der anderen Seite mit einer Kurbel herüber holen.Dann werden die Fahrräder heraufgesetzt und anschließend kommen wir auch noch mit.
Mit Muskelkraft bedienen wir zwei Kurbeln und lassen uns auf die andere Seite ziehen.
Nicht weit davon finden wir auch den Imbiss am Schwimmbad, der uns Kleinigkeiten zum Essen anbieten kann. Nach dieser Pause geht es direkt nach Melsungen, wo wir uns in das älteste historischen Gasthaus direkt an der Bartenwetzerbrücke einquartieren.
Auch Melsungen besticht mit seiner wunderschönen Altstadt und den Fachwerkhäusern.
Übernachtung: Gasthaus zur Traube
22.-€ pro Person ohne Frühstück, Frühstück bekommt man günstig in einem nahegelegenen Café mit schönem Garten direkt an der Fulda.
Tages-km 33,44 km
Fahrzeit 2:19
Durchschnittsgeschwindigkeit 14.38 km/h
Maximalgeschwindigkeit 32,30 km/h
Wetter sehr warm, 27 Grad. Einige Wolken, abends kaum Abkühlung.
6. Tag
Melsungen bis Kassel
Wir frühstücken in einem Café direkt an der Fulda. Unsere Fahrt beginnt wieder auf dem gut zu befahrenden Fuldaradweg. Nach einigen Kilometer erreichen wir die Fuldaschleife. Dort haben wir den ersten heftigen Anstieg vor Gräfenstein. Wir kommen in ein beschauliches Tal mit netten verschlafenen Dörfern. Der nächste Anstieg erfolgte hinter Guxhagen. Von dort hat man allerdings einen schönen Blick auf die A7. Wir sehen noch eine schöne historische Eisenbahnbrücke und fahren über eine neue Fahrradbrücke, bevor wir einen schon angekündigten Biergarten erreichen, der sogar geöffnet hat.
Hier stärken wir uns zum Mittagessen und machen eine längere Pause. Inzwischen ist es sehr heiß geworden mit Temperaturen um 30 Grad. Langsam fahren wir weiter und erreichen bald einen Vorort von Kassel. Eigentlich hatten wir vor, eine Unterkunft in der Innenstadt von Kassel zu suchen. Nachdem wir aber zum wiederholten Male die Fulda überqueren, sehen wir ein Gasthaus mit Biergarten und Gästezimmern. Wir fragen nach einem Zimmer und beschließen, hier zu bleiben. Wir buchen gleich für 2 Nächte.
Gasthaus Zur neuen Mühle
Doppelzimmer 2 Nächten 49,-€ pro Nacht +6,50€ Frühstück p. Person. Die Zimmer sind zwar renovierungsbedürftig, aber der Rest ist in Ordnung.
Lt. Wirt sollen die Zimmer im Herbst renoviert werden.
Gegen Abend fahren wir mit dem Fahrrad in die 5 km entfernte Kasseler Innenstadt und essen auf dem Königsplatz unser Abendbrot in einem Lokal.
Wetter: sehr heiß, über 30 Grad kaum Wolken
Tages-km: 32,57 km
Fahrzeit: 2:06
Durchschnittsgeschwindigkeit: 15,44 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 33,36 km/h
Kassel abends:
Tages-km 13,12 km
Fahrzeit 1:14
Durchschnittsgeschwindigkeit: 10,52 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 31,26 km/h
7. Tag
Kassel
Heute lassen wir das Fahrrad stehen, um mit Bus und Tram zur Wilhelmshöhe zu fahren und den Park und den Hercules anzusehen. Wir fahren mit dem Bus in die Innenstadt bis zum Königsplatz. Blöd nur, dass der Bus erst noch alle umliegenden Dörfer abfährt, um dann erst nach Kassel zu fahren. Fahrzeit 45 Minuten.
Anschließend fahren wir mit der Tram bis zur Endstation Wilhelmshöhe. Im Besucherzentrum bekommen wir eine Karte über die Wege im Park.
Nach einigen Höhenmeter erreichen wir das Schloss und anschließend die Kaskaden unterhalb des Herkules. Die Kaskaden sind leider im Umbau und außer Betrieb. Dort gibt es in einen Café leckere Waffeln. Den restlichen Aufstieg ersparen wir uns, da es mittlerweile über 30 Grad sind und eine drückende Schwüle herrscht. Nach einer Weile gehen wir den steilen Abstieg wieder zur Straßenbahn hinunter. Auch das Restaurant „alte Wache“ ist nicht unser Ziel, da es kaum Speisen unter 20,-€ gibt (Schnitzel 23,-€!!).
So fahren wir wieder in die Innenstadt, wo wir dann bei einem Italiener eine riesige Pizza bekommen. In der Ferne braut sich etwas zusammen. Gerade sind wir fertig mit essen, als die ersten Regentropfen fallen und es in der Ferne donnert. Wir warten den Platzregen noch ab und fahren dann mit Straßenbahn und Bus zu unserem Quartier, diesmal geht es etwas schneller. Zum Abend ist es wieder trocken und wir verbringen den Rest des Abends im Biergarten von unserer Unterkunft.
Wetter: sehr heiß und drückend, nach dem Regenschauer kaum Abkühlung. Auch der Abend bleibt über 20 Grad warm. In der Umgebung teilweise heftige Unwetter.
8. Tag
Kassel bis Hann. Münden.
In der Nacht gibt es wohl noch einige Regenschauer und der Tag hat wieder normale Temperatur. Bei dichten Wolken fahren wir nach dem Frühstück los. Nicht weit hinter Kassel holt uns auch schon der erste Regen ein und wir ziehen auf einer überdachten Holzbrücke unsere Regenklamotten an. Weiter fahren wir durch den Regen bis zur Sperrung des Radweges wegen Bauarbeiten. Die Umleitung führt uns auf eine wenig befahrene Straße. In Wilhelmshausen versuchen wir etwas zu essen zu finden, aber auch dieser Versuch scheitert, weil hier noch kein Lokal geöffnet hat.
Also fahren wir die wenigen Kilometer zu unserem heutigen Ziel, das in Hann. Münden liegt. Inzwischen ist es auch wieder trocken geworden.
Unser Quartier suchen wir uns nahe des Rathauses. In der Altstadt sind wieder schöne historische Fachwerkhäuser zu sehen. Außerdem gehen wir noch zum Weserstein.
Hier endet nun unsere Fuldatour, da die Fulda und die Werra sich zur Weser vereinen. Unseren Abend verbringen wir im Ratsbrauhaus, wo es selbstgebrautes Bier und leckere Speisen gibt.
Wetter: Schauer und Starkregen.
Mäßige Temperatur bis 24 Grad.
Alte Rathausschänke 66,- incl. Frühstück
Tages-km.33,30 km
Fahrzeit 2:14
Durchschnittsgeschwindigkeit: 14,81 km
Max. Km. 28,06 km
9. Tag
Hann. Münden bis Bad Karlshafen.
Der nächste Morgen beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück, bevor es weitergeht nach Bad Karlshafen. Zuvor besuchen wir noch einmal den Weserstein, um noch einige Erinnerungsfotos mit Fahrrad zu machen.
Anschließend fahren wir auf der rechten Weserseite weiter, zuerst auf einen Radweg an der Bundesstraße der mit einem steilen Anstieg beginnt. Bald geht es aber wieder auf einen separaten Radweg nahe der Weser. In Hemeln wechseln wir mit einer Fähre auf die andere Seite der Weser. Weiter geht es auf einsamen asphaltierten Radwegen durch das hügelige Weserbergland.
In Oberweser gibt es eine weitere Fähre, die wir nutzen, um wieder auf die rechte Seite zu kommen. Dort gibt es ein Fährhaus, in dem wir unsere Mittagspause machen.
Wir bleiben auf der rechten Seite der Weser und fahren bis nach Gieselwerder, um dort einen Abstecher in die Freilichtausstellung „Der Mühlenplatz“ – Vergangenheit in Miniatur – zu machen. In der weiträumigen, liebevoll gestalteten Anlage stehen Wassermühlen, Burgen und Schlösser, Kirchen und Rathäuser. Es sind Miniaturen von Bauwerken aus alter Zeit, originalgetreu nachgebildet im Maßstab 1:25 und 1:40. Auf jeden Fall sehenswert. Am späten Nachmittag kommen wir in Bad Karlshafen an und finden eine nette Pension, in der wir die Nacht verbringen.
Bekannt ist Bad Karlshafen durch seine Wesertherme und das heilende Solebad. Es hat hat eine barocke Stadtanlage mit symmetrisch angelegten Straßenzügen und ist in weiten Teilen eindrucksvoll erhalten. Trotzdem machte dieser Ort an diesem Abend eher einen ausgestorbenen Eindruck. Es war schwierig, ein passendes Lokal zu finden, in dem wir das deutsche Achtelfinal- EM-Spiel gegen die Slowakei sehen konnten (3:0).
Nach dem Sieg kam es zu einem spontanen Autokorso von ungefähr 20 Fahrzeugen, die sich lautstark in der Innenstadt bemerkbar machten.
Wetter: mäßig warm,Temperatur bis 24 Grad. Leicht wolkig mit sonnigen Abschnitten.
Pension Fuhrhop
Dz. 82,- incl. Frühstück +2€ Kurtaxe p. Pers.
Tages-km: 46,62 km
Fahrzeit: 3:02
Durchschnittsgeschwindigkeit:14,88 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 36,64 km/h
10. Tag
Bad Karlshafen bis Holzminden
In Bad Karlshafen gibt es noch das Hugenottenmuseum, aber leider ist es an diesem Morgen geschlossen. Nach einem kurzen Stopp an einer Tankstelle, um Luft auf die Reifen zu pumpen, fahren wir weiter rechts der Weser.
Nach einigen Kilometern im Ortsteil Würgegassen erwartet uns eine Mini-Fähre für Fußgänger und Fahrradfahrer, die uns wieder über die Weser setzt. In Beverungen machen wir eine kurze Rast bei einem Bäcker und stärken uns mit leckeren Brötchen und Kaffee.
Zum Mittag treffen wir dann in Höxter ein. Bei einer kurzen Besichtigung der Innenstadt und einem guten Mittagessen halten wir uns hier eine Weile auf.
Am Nachmittag erreichen wir dann das Schloss Corvey. Wir besichtigen die beeindruckenden Innenräume und trinken am nahen Kloster einen Kaffee, bevor wir unser abendlichen Ziel Holzminden erreichen.
Da wir noch kein Quartier vorgebucht haben, fahren wir einige Hotels und Pensionen ab, allerdings ohne Erfolg. Schließlich finden wir noch etwas außerhalb des Zentrums eine Pension: eine alte Villa mit großen Zimmern und einen netten Wintergarten als Frühstücks- und Aufenthaltsraum. Ein riesengroßer Flachbildfernseher im Zimmer zeigt uns am Abend den Sensationssieg der Isländer gegen die Engländer bei der EM in Frankreich.
Tages-km: 43,52
Fahrzeit: 3:00
Durchschnittsgeschwindigkeit: 14,43 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 28,30 km/h
Wetter: leicht bewölkt, mäßig warm, 24 Grad. Leichter Wind.
Hotel: Rosenhof DZ.m. Frühstück 95,-€
Etwas außerhalb.
Tages-km: 43,52
Fahrzeit: 3:00
Durchschnittsgeschwindigkeit: 14,43 km/h
Maximalgeschwindigkeit: 28,30 km/h
Wetter: leicht bewölkt, mäßig warm, 24 Grad. Leichter Wind.
Hotel: Rosenhof DZ.m. Frühstück 95,-€
Etwas außerhalb.
11. Tag
Holzminden bis Bodenwerder.
Nach einem reichlichen Frühstück geht es zuerst noch zum Weserrenaissanceschloss Bevern. Von außen ist es sehr schön anzusehen. Die innere Ausstellung ist aber nicht so interessant. Zurück in Holzminden halten wir uns noch einige Zeit in der kleinen Stadt auf, um anschließend zügig in den kleinen Ort Polle zu kommen.
Dort gibt es die Burgruine Polle. Ein sehenswerter Ausblick auf die Weser und Umgebung macht die Besichtigung der Ruine interessant. In der „Speisegaststätte Alter Fritz“ nahe der Burg bekommen wir ein günstiges Mittagessen. Mit der Fähre setzen wir nochmals über die Weser um unser heutiges Ziel zu erreichen. Die Münchhausen-Stadt Bodenwerder erreichen wir am frühen Abend. Unser Hotel liegt direkt an der Weser, wo jetzt auch schon mehr Ausflugsschiffe zu sehen sind. Das Abendessen nehmen wir nicht weit von unserem Hotel mit Blick auf den Fluss ein.
Gesamt-km: 43,86 km
Fahrzeit 3:05
Durchschnittsgeschwindigkeit: 14,20 km/h
Max Geschwindigkeit 31,26 km/h
Wetter: leicht bewölkt mit einigen sonnigen Abschnitten; mäßig warm ca.
23 Grad, leichter, spürbarer Gegenwind.
Hotel: Goldener Anker, DZ 91,- € mit Frühstück.
12. Tag
Bodenwerder bis Hameln
Am Morgen besichtigen wir die Innenstadt von Bodenwerder. In einer Fußgängerzone treffen wir auf einige Figuren der Münchhausenerzählungen. Der Ritt auf der Kanonenkugel und das Pferd ohne Hinterteil sind nur einige weltbekannte Geschichten vom Lügenbaron. In einem kleinen, sehenswerten Museum wird uns die Geschichte des Barons von einem Erzähler in launigen Worten nahegebracht.
Bevor wir weiterfahren, kaufen wir uns noch einige Brötchen und etwas zum Belegen, um unterwegs Picknick zu machen. In Hagenohsen finden wir eine gemütlichen Platz zum Rasten.
Am Nachmittag haben wir Hameln erreicht.
Unsere Unterkunft liegt nahe der Innenstadt, und wir lassen unsere Räder im Quartier, um die Altstadt zu besichtigen. Die Stadt Hameln lebt von der Geschichte des Rattenfängers. Nicht nur die alten sehenswerten Fachwerkhäuser erinnern daran. Auch findet gerade eine Aufführung der Geschichte über den Rattenfängers in der historischen Innenstadt statt.
Hotel Birkenhof
DZ 85,-€ m. Frühstück
Gesamt-km 26,76 km
Fahrzeit gesamt: 1:49
Durchschnittsgeschwindigkeit: 14,68 km
Maximalgeschwindigkeit: 25,85 km/h
Wetter: leicht bewölkt
20 Grad Wind aus Südwest, teilweise kräftiger Gegenwind
13. Tag
Abreisetag Hameln bis Hamburg
Mit dem Erreichen von Hameln haben wir den ersten Teil des Weserradwegs geschafft.Der zweite Teil des Weserradwegs soll im nächsten Jahr folgen, dann von Hameln bis Cuxhaven.Früh morgens machen wir uns auf dem Heimweg. Der Zug bringt uns ohne Probleme über Hannover zurück nach Hamburg.
Fazit:
Der Fulda- und Weserradweg ist sehr schön zu befahren und als Flussfahrradtour zu empfehlen.
Angefangen von der Wasserkuppe, die auch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist, bis zum Übergang in die Weser sind die Fahrradwege abseits von großen Straßen gut zu befahren.
Die Strecke ist zwar am Anfang etwas hügeliger, aber dafür ist man ja auch in Mitteldeutschland und nicht in der norddeutschen Tiefebene.
Schön sind auch die kleinen und großen Orte mit ihren vielen, teilweise sehr schönen und liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern. Auch die Übernachtungen in den Häusern ist interessant. Es gibt wohl kaum ein Zimmer, eine Wand oder einen Fußboden, der eben ist.
Unsere Quartiere hatten wir diesmal nur in Gersfeld, Fulda und in Hameln vor gebucht.
Es war diesmal kein Problem, unterwegs ein Zimmer zu finden.