Weserradweg Teil 2

Von Märchenstädten, Welthäfen und Gegenwind

Weserradweg (Teil 2)

Von Hameln bis Cuxhaven

vom 7.6. -17.6 2017


Weserradweg von Hameln bis Cuxhaven, Bremen

1. Tag
Anreise von Hamburg über Buchholz i.d.Nordheide und Hannover bis Hameln.

Gegen 8:30 Uhr kommen wir am Hauptbahnhof in Hamburg an. Eigentlich soll unser Anschlusszug erst 45 Minuten später fahren. Aber am Gleis steht noch ein Metronom der Richtung Bremen fährt. Und tatsächlich schaffen wir diesen noch rechtzeitig. In Buchholz i.d. Nordheide steigen wir noch einmal um. Und auch hier geht es in Rekordzeit mit dem Fahrstuhl auf das andere Gleis, sodass wir auch hier einen Zug früher bekommen als geplant. Beim weiteren Umstieg in Hannover brauchen wir das Gleis nicht mehr zu wechseln und fahren weiter mit der S- Bahn bis nach Hameln. So kommen wir fast 2 Stunden früher in Hameln an. Das ist auch gut so, den der Wetterbericht sagt für heute Nachmittag starken Wind und Regen an. Mit einem kurzen Fotostop in der Altstadt geht es zügig zum Weserradweg. Die ersten Kilometer haben wir starken Gegen und Seitenwind aber es ist trocken. In Fischbeck bei hess.Oldendorf machen wir einen kleinen Abstecher zur Stiftskirche.
Dadurch das es mit den Zügen heute so gut geklappt hat ist unser geplantes Mittagessen in Hannover ausgefallen. Obwohl es noch recht früh für Kaffee und Kuchen ist, gibt es in einem Café noch eine kleine Stärkung in Form einer Torte. Als wir uns gerade wieder auf dem Weg machen wollen überrascht uns der ersten Regenschauer. Wir stellen uns noch schnell ins trockne und ziehen uns lieber noch die Regenklamotten über bevor wir
dieses auf freier Strecke machen müssen.
Bei starken Gegenwind fahren wir einige Kilometer. Immer wieder gibt es Schauer bis wir dann endlich Rinteln erreichen.
Unser vorher gebuchtes Hotel liegt in der Innenstadt, hat einen geräumigen Fahrradraum, auch mit Steckdosen für E-
Bikes und einen Fahrstuhl zu den Zimmern, außerdem ein nettes Restaurant.

Übernachtung: Hotel Stadt Kassel
97,-€ incl. Frühstück
Wetter:starker S -W Wind teilweise Sturmstärke. Immer wieder Schauer. Am Abend trocken aber kalt. Am Tage 16-18 Grad.

Tages-Km: 34,05
Durchschnitt-km: 12,18
Fahrzeit: 2:47 Std.
Max-Geschw. 33,46


 

2.Tag

Rinteln bis Minden

Am nächsten morgen regnet es noch kräftig.
Wir frühstücken erst einmal und packen dann unsere Sachen. Inzwischen ist es auch schon wieder etwas heller geworden und der Regen hat fast aufgehört. Wir fahren aus der Stadt Rinteln heraus und fahren einige Kilometer auf dem Radweg neben einer Straße. Wie gestern sehen wir die Weser kaum, da diese so viele Kurven und Windungen macht das man lieber den Fahrweg neben der Straße gelegt hat um Kilometer zu sparen. So kommen wir um die Mittagszeit in Holttrupp,einen Ortsteil von Porta Westfalica an. Inzwischen ist es auch wieder trocken
und warm geworden. So können wir unser Mittagessen im Freien genießen. Nach der Pause geht es wieder Richtung Porta Westfalica. Wir überqueren die Weser auf einem Radweg neben der Autobahn, bevor es wieder abseits der Autostraßen geht. Von weitem sehen wir schon das Kaiser-Wilhelm Denkmal auf der Porta Westfalica. Da die Wolken schon wieder dunkler werden verzichten wir auf einen Besuch des Denkmals das auch z.Zt. renoviert wird. Wir überqueren noch einmal die Weser um in Hausberge einem Ortsteil von Porta Westfalica zu kommen und den kommenden Regenschauer in einer Eisdiele ab zu warten. Nach kurzer Zeit ist es wieder trocken und wir fahren den Rest bis nach Minden mit einem kleinen Abstecher zu einer Schiffsmühle. Unser Quartier liegt diesmal direkt an der Weser.( Fair Schlafen, DZ m. Frühstück 90.- €)

Nach einer kurzen Pause lassen wir den Abend in der Innenstadt von Minden ausklingen.

Wetter: morgens Regen, am Tage stark bewölkt, bis auf einen Schauer am Nachmittag aber trocken. Gegen Abend sogar noch sonnig. 16-25 Grad. Auch abends noch warm.

Tages-Km: 46.5km
Fahrzeit: 3:14
Durchschn-Km: 14,2
Max. Geschw. 28,8


 

3. Tag
Minden bis Stolzenau

Nach dem Frühstück fahren wir noch kurz in die Innenstadt, um den Dom zu besichtigen, der gestern schon geschlossen war.
Weiter geht es dann zum Wasser
straßenkreuz Minden, wo sich die Weser und der Mittellandkanal kreuzen. Wir haben Glück, und es wird gerade ein Binnenschiff geschleust.
Nun geht es direkt an der Weser entlang, wo die leicht hügelige Landschaft inzwischen ins Flachland übergegangen ist. Auch sehen wir mehr Schiffsverkehr auf diesen Abschnitt.
Inzwischen ist es warm geworden mit sonnigen
Abschnitten.
Die Wettervorhersage sagt den ganzen Tag noch etwas Regen voraus. Bisher ist davon aber noch nichts zu sehen. In Petershagen haben wir die letzte Möglichkeit, Mittag zu essen; danach gibt es kaum noch Rastmöglichkeiten.
Wir fahren wieder etwas abseits der Weser auf gut ausgebauten Radwegen abseits der großen Straßen, auf Asphaltstraße
n, Feldwegen oder Nebenstraßen. Inzwischen ist es bewölkt geworden und es ziehen dunklere Wolken auf.
Wir haben haben aber Glück und finden in Buchholz rechtzeitig eine Möglichkeit zum
Einkehren. Bei Kaffee und Kuchen sehen wir, wie es aus Eimern schüttet.
10 Kilometer sind es noch bis zu unserem heutigen Ziel. Das Regengebiet zieht nur langsam vorbei und soll laut Regenradar noch etwas länger dauern. Zu lange um dieses abzuwarten. Wir steigen also in unsere Regenklamotten und fahren durch den Regen, der jetzt auch schon etwas nachgelassen hat, bis Stolzenau, wo wir schon am Mittag telefonisch reserviert haben.
Als wir ankommen, hört es auch wieder auf zu regnen. Den Nachmittag nutzen wir zum
Ausruhen, bevor wir abends ins Restaurant des Hotels gehen, das gutes und reichhaltiges Essen bietet.

Hotel zur Post 65,-€ incl. Frühstück


Gesamt-km: 40.3
Stunden:3:01
Durchschnitt Geschwindigkeit:13:34
Hochgeschwindigkeit: 31.56

Sonnig und warm 25 Grad
Nachmittags bewölkt und Regen
Abend wieder trocken 18 Grad


4. Tag
Stolzenau bis Bücken


Nach dem guten Frühstück fahren wir noch einmal durch den Ort um die Kirche mit dem gedrehten Dach anzusehen.
Dann
geht es weiter auf dem Weserradweg bis nach Schinna. Dort befindet sich ein Kloster. Beim Besuch des Klosters erklärt uns ein netter Herr ein wenig über die Geschichte des Klosters und die Kirche. Über guten Untergrund führt uns der Radweg bis zum Scheunenviertel nach Esdorf. Dort findet zwischen den Scheunen ein Kunsthandwerkermarkt statt. Gegen Mittag erreichen wir dann Nienburg mit seinen hübschen Fachwerkhäusern. Dort machen wir Rast und besuchen noch das Spargelmuseum.
Nach unserer Pause geht es wieder zur Weser, wo wir manchmal auch an eine
m Kanal lang fahren, wenn die Weser für die Schifffahrt mal wieder eine Kurve macht.
In Drakenburg kommen wir noch an eine
m Renaissancebogen vorbei. Leider ist dieser eingerüstet.
Die letzten 10 km geht es dann zu unserem heutigen Ziel nach Bücken.
Dort haben wir uns bei einer kleinen Pension/Privatzimmer eingemietet.
Die sehr nette Wirtin erklärt uns noch, wo wir gut essen können. Das Abendessen ist sehr lecker.

Wetter: leicht bewölkt, teilweise sonnig 20-25 Grad
Teilweise schw
ülwarm und drückend.

Privatpension: Freiraum, Zimmer m. Frühstück 54,-€

Tageskm: 51.29
Fahrzeit: 3:35
Durchschnitt-Km: 14,25
Max. Geschw:24,87


5. Tag

Bücken bis Verden a. d. Aller


Unser Frühstück beginnt sonnig. Die Wirtin
hat unser Frühstück im Garten aufgedeckt.
Wir gehen noch kurz in die sehenswerte Kirche, bevor wir wieder unsere Sachen zusammen packen und Richtung Hoya fahren.
Einige Zeit später erreichen wir das Wolfscenter in Dörverden-Barme.
.
Wir zahlen 12,90 € Eintritt pro Person, die sich aber lohnen.
Dreimal am Tag wird hier gefüttert. Und so haben wir Glück, dass wir bei einer Fütterung dabei sind. Die Tierpflegerin hat zwei tote Tiere (Damwild) als Futter dabei. Es dauert keine drei Minuten und die

sieben Wölfe im Rudel sind dabei, das Wild zu verschleppen und zu zerteilen. Zum Schluss fordert uns die Tierpflegerin zum Wolfsheulen auf. Und tatsächlich das Echo wartet nicht lange und ein anderes Wolfsrudel antwortet uns.
Viele Informationen bekommen wir über Wölfe zu hören und in der angrenzenden Ausstellung zu sehen. Es war ein lohnenswerter Besuch, der einige Vorurteile gegen Wölfe widerlegt hat.
Unser Mittag nehmen wir dann auch im Wolfscenter ein.
Am frühen Nachmittag kommen wir in Verden an. Da wir noch keine Unterkunft für diesen Tag haben, führt unser erster Weg zum
Touristenbüro im Ortszentrum.
Das ist aber schwierig, da im Ort die 1132ste Domweihe stattfindet. Ein Art Volksfest mit Karussells und Fressbuden in der Innenstadt.

An einer Infotafel erhalten wir Informationen über Hotels und Pensionen in der Innenstadt. Unsere Auswahl trifft ein Hotelzimmer nahe der Aller.
Leider
finden wir dort kein Zimmer, da die junge Frau an der Rezeption es nicht für nötig hält, uns zu bedienen.
Auf die Frage ob sie noch ein Zimmer für uns hätte, kam die Antwort, sie hätte jetzt Feierabend und ihren PC schon heruntergefahren, und wahrscheinlich wäre sowieso nichts mehr frei.
Auf die Frage ob sie den ein anderes Hotel wüsste, kamen dann noch 2 Vorschläge und ein Anruf bei einem anderen Hotel, dazu ein Lageplan, der dann doch am PC ausgedruckt wurde.

Danke für wenigstens diesen Service!!
Wir fahren zu den anderen Hotel und nach einer kurzen Ruhepause besichtigen wir die Stadt. Leider gibt es noch einen kurzen Regenschauer der unser Vorhaben abkürzt.

Die Restaurantauswahl in der Innenstadt ist hier anscheinend etwa dürftig, wenn es nicht gerade auf dem Volksfest sein soll. Trotzdem finden wir noch einen netten Italiener. Den Abend verbringen wir dann noch auf dem Fest in der Innenstadt.
Akzent Hotelzimmer Höltje. 4****
Dz. mit Frühstück 110,-€

Tages-Km: . 28,9
Fahrzeit: 1:57
Durchschnitt-km. 14,39
Max-Geschw: 24.62


Wetter: bis 28 Grad warm.
sonnig mit leichten Wolken. Nachmittags bedeckter. Gegen Abend Regenschauer 18 Grad.


 

6. Tag

Verden bis Bremen

Nach dem guten Frühstück lassen wir unser Gepäck noch im Hotelzimmer, um unseren abgebrochene Stadtrundgang von gestern fortzusetzen und den Verdener Dom zu besuchen.
Am späten Vormittag geht es weiter. Es ist etwas kühler geworden, bewölkter Himmel und sehr starken Westwind. Das bedeutet Gegenwind.
Die abwechslungsreiche Fahrt führt durch Wohngebiete, bevor es wieder auf wenig befahrene Landstraßen oder einsame asphaltierte Feldwege geht.
Es bleibt zwar trocken, aber wir kämpfen doch mit dem Wind, wobei auch manchmal heftige Böen dabei sind.
In Thedinghausen wird es Zeit zum Mittagessen. Aber leider sind alle Restaurants geschlossen oder werden erst gegen Abend geöffnet. So besteht nur die Möglichkeit, beim Bäcker in einem Supermarkt eine Kleinigkeit zu bekommen.

Die Fahrt geht weiter auf etwas unebenem Fahrweg, da hier Baumwurzeln unter dem Asphalt wachsen. Die Weser ist nur noch selten zu sehen. Wir fahren nicht wie geplant über Achim, sondern kürzen die Strecke auf der linken Seite der Weser etwas ab.
In Dreye machen wir eine Kaffeepause. Inzwischen haben wir den Deich der Weser erreicht. Ein kleiner Regenschauer erwischt uns dann doch noch.
Schließlich erreichen wir die Stadtgrenze von Bremen und unterfahren die Bundesautobahn A1.

Hier merkt man die Nähe einer größeren Stadt, denn es sind wieder mehr Fahrradfahrer unterwegs.
Ein schöner Deichweg führt uns zum heutigen Ziel.

Unser Quartier liegt etwas außerhalb von der Bremer Innenstadt im Erholungsgebiet mit Schrebergärten. Im Restaurant nebenan gibt es Abendessen.

Hotel zum Kuhhirten.
Dz. m. Frühstück 118,-€

Wetter: überwiegend wolkig mit starkem West Wind.
Ein kurzer Regenschauer. 18-20 Grad.


Tages-Km: 51,27
Fahrzeit: 3:46
Durchschnitt-Km: 13.58
Max. Geschw. 27,36


 

7. Tag

Ruhetag in Bremen

Wir haben das Hotelzimmer nur für eine Nacht gebucht, da wir erst mal sehen woll
ten, wie weit wir überhaupt fahren, und ob wir je nach Wetterlage unsere Reise hier beenden oder eventuell nach Cuxhaven mit der Bahn und dann mit dem Fahrrad wieder
nach Bremen fahren.
Da sich das Wetter aber bessern soll, gibt es keinen Grund die Tour zu beenden oder zuerst nach Cuxhafen mit der Bahn zu fahren.

Nur leider hat dieses Hotel kein Zimmer für den nächsten Tag frei.
Nach unserem Frühstück rufen wir also einige Hotel
s in der Innenstadt an und wir haben Glück und finden ein relativ zentral gelegenes Hotel.
Wir fahren also zum neuen Hotel.
Da es noch zu früh zum Einchecken ist, stellen wir nur unsere Räder und das Gepäck sicher unter und gehen in fünf Minuten in die Innenstadt.
Der Roland, das Rathaus, die Böttcherstra
ße, das Schnoorviertel und die Schlachte (eine Restaurant- und Kneipenmeile) an der Weser sind unsere heutigen Ziele. Den Abend verbringen wir auf dem Restaurantschiff „Lord Nelson panekoekeship“. Dieses ist allerdings ein Reinfall.

Ist das Ambiente auch noch gut, auf einem alten historischen Schiff mit viel Piraten- und Seefahrerutensilien zu sitzen, aber die lange Wartezeit von über eine Stunde für zwei Pfannkuchen, obwohl das Restaurant kaum besetzt war, trübten doch etwas den Aufenthalt.
Die bestellten herzhafte Pfannkuchen mit zu viel (salzige
m) Speck und (billigstem) gekochtem Schinken auf einen zu dicken Teig, waren dann auch nicht besonders lecker. Dazu kommen noch Wasserflecken auf den Gläsern und eine unaufmerksame Bedienung.

Hotel
Westfalia.
DZ mit Frühstück 109,-€


Wetter meistens bedeckt 20-23 Grad, windig, abends mehr Sonne.
Tageskm. 2.8km


 

8. Tag

Bremen – Brake – Sandstedt

Nach dem Frühstück fahren wir noch einmal in die Innenstadt für ein paar Fotos mit sonnige
m und blauem Himmel als Hintergrund. Anschließend geht es wieder heraus aus Bremen. Wir unterqueren eine Hauptstraße und fahren dann links der Weser entlang durch einige Kilometer Wohngebiet und anschließend an Industrieparks vorbei. Die Weser sieht man sehr selten. Zum Mittagessen kreuzen wir mit der Fähre auf die andere Seite nach Bremen Vegesack. Dort gibt es zahlreiche Restaurants. Nebenbei sehen wir auch noch das ausgemusterte Schulschiff Deutschland dort liegen.
Wir bleiben auf der rechten Weser Seite und fahren eine schön angelegte Promenade entlang. Aber nicht lange, da dann der Deich gesperrt ist.
Wegen Bauarbeiten für eine Deicherhöhung müssen wir wieder die Straße nehmen. Weiter geht es durch ein Wohngebiet an einer Straße. Die erste Möglichkeit, mit einer Fähre wieder überzusetzen, lassen wir aus und nehmen die zweite (3.20 pro Person). An einen schönen Deich ohne Straßenverkehr geht es dann weiter entlang der Weser.


Da wir
eigentlich noch über das Hunte-Sperrwerk müssen, das aber nur zur vollen Stunde öffnet und wir die nächste Öffnung wahrscheinlich gerade verpassen würden, entscheiden wir uns für eine Alternative: Hinter Ohrt biegen wir links ab, um bald darauf auf einem sehr schmalen Radweg parallel zu den Bahngleisen die Hunte zu überqueren. So kommen wir bald in Elsfleth an. Eigentlich sollte hier heute unser Ziel sein. Aber schon am Mittag haben wir beschlossen, noch bis Brake zu fahren, da das Wetter wieder schön sonnig und warm ist. Somit gibt es hier nur einen Eisbecher bevor, wir wieder am Deich der Weser entlang fahren.
Das
s wir zu diesem Zeitpunkt noch kein Quartier für diese Nacht besorgt hatten, sollte sich diesmal rächen. Was wir nicht bedacht hatten, dass in NRW ein regionaler Feiertag war und dieses nutzen viele Leute für ein Kurzurlaub nahe der Nordsee.

In Brake angekommen, rufen wir in verschiedene Hotels, Pensionen und Privatzimmern an oder fahren vorbei. Aber jedes Mal bekommen wir eine Absage. Auch in den Nachbardörfern war schon alles belegt.
Letztendlich
bekommen wir mit Glück in Sandstedt noch ein Zimmer.
Dieses liegt allerdings auf der anderen Seite der Weser. Unser Vermieter gibt uns noch den Tipp, unterwegs etwas zu essen, da das angeschlossene Gasthaus heute Ruhetag hat.

Also gibt es im Ort noch eine Kleinigkeit zu essen, bevor wir kurz hinter Brake mit der nächsten Fähre Richtung Sandstedt übersetzen

(3,20 € pro Pers./Fahrrad).

Wir haben auch Glück, dass die Fähre noch lange am Abend fährt, da der Wesertunnel gesperrt ist und diese Weserfähre als Umleitungsstrecke ausgegeben ist.


Gästehaus Sandstedt.
50,-€ ohne Frühstück

Wetter: sonnig bis bedeckt warm bis 27 Grad.


Tages-km: 63,38
Fahrzeit: 4:56
Durchschnitt-Km 12,82
Max-Geschw: 29.31


 

9. Tag
Sandstedt-Bremerhaven

Da die Übernachtung ohne Frühstück ist, gehen wir in den gegenüberliegenden Bäckerladen mit Café und frühstücken dort. Es ist heute morgen schon angenehm warm.
Da die andere Seite des Weserradwegs wegen Deichbauarbeiten gesperrt ist und wir wohl die Straße benutzen müssten,
bleiben wir auf unserer Seite und fahren einen schönen Deichweg entlang.
Bis auf ein paar Schafe ist hier eigentlich nichts
los.
In Dedesdorf machen wir kurz
Halt, um eine berühmte Orgel in der Kirche anzusehen. Aber die Kirche ist leider geschlossen.
So fahren wir den einsamen Deich weiter entlang. Auch hier gibt es einige
Arbeiten am Deich, die uns aber nicht weiter stören.
Erst kurz vor Bremerhaven müssen wir wegen Bauarbeiten die Straße benutzen. Wir fahren noch über eine Schleuse, bevor wir nach 27 km die Innenstadt erreichen.
Unser erstes Ziel ist diesmal die Touristeninformation um uns ein Zimmer für die Nacht zu reservieren.
Anschließend gehen wir in die Nähe des Klimahauses zum Mittagessen. Wir besichtigen noch ein wenig die Gegend am Hafen. Auf Hinweisschilder
n steht u.a. etwas über die Ankunft von Elvis Presley 1958 in Bremerhaven, und dass es dort eine Art Gedenkstelle gibt. Wir fahren also in das Hafengebiet. Allerdings gibt es hier keinen Hinweis mehr darauf.

Am Überseeterminal frage ich einen Bediensteten nach dem Elvis Denkmal. Er erzählt mir, dass es nur einen Gedenkstein davon gibt, der in der Kaimauer im Fußboden eingelassen ist und den man schlecht erreichen kann. Also lasse ich die Besichtigung. Auf dem Rückweg haben wir noch Gelegenheit, ein großes Containerschiff mit 2 Schleppern beim Anlegen zu beobachten. Wir fahren wieder in die Innenstadt und trinken noch einen Kaffee, bevor wir zu unserem Hotelzimmer fahren, das etwas außerhalb im Stadtteil Lehe liegt.
Den Abend verbringen wir im angeschlossenen netten Restaurant.

Arthotel ANA Nautic
95,-€ m. Frühstück

Wetter: Sonnig mit Wolken. Sehr warm, nachmittags zunehmend schwül bis 28 Grad

Tages-Km: 37.46
Fahrzeit: 2:52
Durchschnitt-Km: 13,05
Max-Geschw. 28,54


 

10.Tag
Bremerhaven bis Cuxhaven-Nordholz


Am nächsten
Morgen ist es merklich kühler geworden. Der Wetterbericht kündigt nur noch 18 Grad an und warnt vor viel Wind aus Nord-West und West. Zuerst geht es noch durch die Stadt. Nach einigen Kilometern kommt wieder der Hafen in Sicht. Riesige Parkplätze und Parkhäuser für Neuwagen sehen wir hier und in der Ferne erscheinen schon die Containerterminals. Ein kleiner Umweg führt uns auf einer Aussichtsplattform, wo es eine Übersicht über den Hafen gibt.
Auf der Plattform ist der Wind schon spürbar zu merken.
Nach ca.
10 Kilometern Fahrt durch Industriegebiete geht es langsam aus dem Hafengebiet heraus, und man sieht wieder Wiesen und Natur. Wir fahren am Innendeich entlang und haben starken Gegenwind.
Wenn wir über den hohen Deich gucken, sehen wir noch einmal die große Containeranlage. In Wremen machen wir Mittagspause in einem Landgasthof und besuchen anschließend das Muschel- und Watt
museum. Bei starken Gegenwind und sehr kräftigen Böen fahren wir dann weiter. Unsere verdiente Kaffeepause machen wir in Dorum-Neufeld. Dann verlassen wir die Küste und wenden uns Nordholz zu, wo wir mit Müh‘ und Not ein Quartier gefunden haben.
Unser Abendessen bekommen wir im angeschlossenen Restaurant.

Landgasthaus „Zum grünen Walde“.
DZ  mit Frühstück: 74,-€

Sonnig mit vielen Wolken. Etwas kühler 18 Grad. Starker Nordwestwind mit sehr starken Böen.

Tages-Km: 41,76
Fahrzeit: 3:15
Durchschnitt-Km.12.79
Max-Geschw. 21.98


 

11. Tag
Cuxhaven-Nordholz bis Cuxhaven Bahnhof

und Zugfahrt bis Hamburg

An unserem letzten Reisetag lassen wir es langsam angehen.

Nach dem Frühstück fahren wir die restliche 20 Kilometer nach Cuxhaven.

Auf dieser Strecke machen wir immer wieder Abstecher auf den Deich, um ins Vorland zu gucken. Bei Berensch versuchen wir, auf einem Naturpfad näher ans Watt zu kommen.

Es ist immer wieder schön, diese Natur an der Nordsee zu beobachten. In Sahlenburg machen wir eine Pause um eine kurze Wattwanderung zu unternehmen. Nach der Mittagspause fahren wir langsam zum Endpunkt des Weserradwegs an der Kugelbake.

Dort gibt es noch ein paar Abschlussbilder, bevor es zum Bahnhof geht, wo uns der Metronom wieder nach Hamburg bringt.

Wetter: Der Wind hat wieder merklich nachgelassen. Am Morgen sonnig und warm, Nachmittags ziehen Wolken auf.

Tages-Km: 29.44
Fahrzeit: 2:31
Durchschnitt-km: 11.67
Max. Geschw. 23,45


 

Fazit:

Ist der Fuldaradweg und der Weserradweg bis Hameln von der Mittelgebirgslandschaft mit leichten bis mittelschweren Steigungen geprägt, geht der Weserradweg ab Hameln (genau genommen ab Porta Westfalica) ins nördliche Flachland über. Die Fahrradwege sind gut ausgebaut, meistens abseits von viel befahrenen Straßen.

Unterkünfte sind meistens gut zu finden. Ab Bremen und nahe der Nordsee empfiehlt es sich aber, schon vor zu buchen. Hier wird oft nicht für eine Nacht vermietet, oder es sind viele Unterkünfte an Monteure (die Offshore-Windkrafträder werden von u.a. Siemens gewartet) dauerhaft vermietet.

An diesen zumeist flachen Teil des Weserradwegs hatten wir landschaftlich keine so hohen Erwartungen. Doch viele kleine hübsche Städtchen wie Hameln, Rinteln, Minden, Nienburg und Verden boten viele schöne Fotomotive. In Bremen und Bremerhaven kam Großstadtflair auf, und zum Schluss konnte man auch noch die Nordseeküste genießen.